Zum Abschluss der Konferenz der deutschen Botschafterinnen für das Unternehmertum war die formel-f Wirtschaftslonge zu Gast bei :metabolon. EU Kommissarin Joanna Drake dankte den Protagonisten für Ihren Einsatz, wies aber auch auf den dringenden Handlungsbedarf bei der Förderung von Unternehmungsgründungen hin.
„Der demografische Wandel lässt nicht nur die Bevölkerung um 3 Millionen bis 2050 sinken, sondern macht sich jetzt bereits im „Fachkräftemangel“ bemerkbar, “ so Drake. Was aber bedeute das für die nächsten Generationen von Unternehmern, männlich oder weiblich? „Der DIHK (Deutscher Industrie- und Handelskammertag) hat kürzlich geschätzt, dass aufgrund der demographischen Entwicklung, allein in Deutschland einen Nettoverlust von rund 700.000 Unternehmen bis 2050 zu verbuchen sein wird“, verdeutlichte Drake. Zudem liege die Bereitschaft erwachsener deutscher ein Unternehmen zu gründen, mit 4 % deutlich unter dem EU –Durchschnitt. Unternehmerinnen stellen nur 34,4% der Selbständigen in der EU25 (Eurostat) und nur 20% in der Industrie. Ihr Anteil an Start-ups ist rund 30%.
Angelika Nolting IHK, Käthe Ahlmann Stiftung
Lebendigen Unternehmergeist bewahren
„Deutschland kann sich den Luxus nicht mehr leisten, nicht schnellstens an allen Fronten tätig zu werden um alle „versteckten“ Reservoire des Unternehmertums zu mobilisieren. In diesem Zusammenhang wird die Förderung des weiblichen Unternehmertums mehr als nur eine Frage der Geschlechtergleichstellung, sondern entwickelt sich schnell zu einer Frage, wie Deutschland seinen Status als Land mit einem lebendigen Unternehmergeist in der Zukunft bewahren kann.“
:metabolon
Die Entwicklung der Leppedeponie, von der Müllkippe hin zu einem Innovationszentrum für nachhaltiges, zukunftsweisendes Ressourcen Management skizzierte die BAV Chefin Monika Lichtinghagen Wirths Geschäftsführerin des Bergischen Abfall Wirtschaftsverbandes (BAV) Monika Lichtinghagen Wirths. „Genauer betrachtet sind in den Key Funktionen Frauen in der Verantwortung“, so Lichtinghagen Wirths. „Ein wesentlicher Motivationsfaktor aller beteiligten an diesem Mamutprojekt war aber auch der Wunsch, junge Menschen an das Thema heran zu führen und Arbeitsplätze in der Region zu schaffen, “ betonte die BAV Chefin.
Drake zeigte sich beeindruckt und erbat weiterreichende Informationen. „In meiner Maltesischen Heimatregion diskutieren wir gerade über die Nachsorge einer Deponie. Ich freue mich hier beim Netzwerken auf eine hochinteressantes Projekt gestoßen zu sein und erhoffe mir eine Kooperation mit Monika Lichtinghagen Wirths, “ so Dr. Joanna Drake.
Quercia Naumann, Dr. Johanna Drake „Das ist lebendiges Netzwerken“, freute sich Botschafterin Brigitte Quercia Naumann. „Qualifizierte gelebte Netzwerke sind zukünftige Standortfaktoren. Sie stärken Oberberg und sind bei der Entscheidung von Menschen wie auch von Unternehmen, Oberberg als Standort zu wählen, hilfreich, “ betonte auch Landrat Hagen Jobi die Bedeutung von effektiver Zusammenarbeit. Benno Wendeler, Regionaldirektor der Kreissparkasse Köln, wies auf den Mehrwert von erfahrenen Mentoren des Unternehmertums gerade in Hinblick auf die doch gestiegenen Anforderungen an Investitionspläne im Zuge von Basel III hin. „Hier wird es gerade für die Unternehmensgründung doch schwieriger“, so Wendeler. Auch ein Grund warum die Kreissparkasse als Sponsor der Veranstaltung gewonnen werden konnte. „ Wir haben viel Potential in der Region, das es gilt zu fördern und zu bestärken“, sind sich Landrat und Regionaldirektor einig.
Birgit Steuer, Regionaldirektor Benno Wendeler KSKGut 70 Unternehmerinnen der Region folgten der Einladung der formel f, unter Ihnen auch die Landesverbandsvorsitzende Verbands Deutscher Unternehmerinnen (vdu) Martina Teichelmann und das Gründungsmitglied der Käthe Ahlmann Stiftung Hannelore Scheele. Die Stiftung ist bereits seit 10 Jahren mit IhremTWIN-TwoWomenWin Programm erfolgreich ein Mentorenprogramm, ähnlich dem jetzt von der EU Aufgelegten. „Die Zusammenarbeit zu stärken und Präsens nach außen zu zeigen ist ein wirkungsvolles Mittel um vielen angehenden Unternehmerinnen Mut zu machen und den Rücken zu stärken“, ist Brigitte Quercia Naumann überzeugt. Ein Anliegen, das an diesem Abend breite Zustimmung unter den Unternehmerinnen fand.
Förderung des Entrepreneurship
Landesverbandsvorsitzende Rheinland des VdU, Martina TeichelmannNetze im Rahmen des Small Business Act, kommen zu den bereits bestehenden, von der Kommission betreuten, hinzu. Dazu gehört das Europäische Netzwerk zur Förderung der Unternehmertätigkeit von Frauen – WES. Die WES setzt sich aus Vertretern der Regierungen, die zuständig für die Förderung des weiblichen Unternehmertums sind zusammen. Darüber hinaus hat die Kommission das Women’s Entrepreneurship Portal auf den EUROPA Web-Seiten installiert, um das Netzwerken der Unternehmerinnen zu unterstützen. Das Portal bietet Links zu den Websites von Unternehmerinnen, repräsentativen Organisationen, Netzwerken, Projekten und Veranstaltungen, die auf Förderung des weiblichen Unternehmertums zielen. Außerdem hat die Kommission ein europäisches Netzwerk von Frauen in Führungspositionen (GD EMPL) gegründet. Das Netzwerk umfasst 15 Netzwerke, die auf europäischer oder internationaler Ebene die Förderung von Frauen in Führungspositionen vertreten.